Donnerstag, 31. Mai 2007

Nachgehakt

Die Kritik zu "Drehort Berlin" vom 10.05.07 in der Berliner Zeitung (s.u.) hatte für mich ein paar Fragen aufgeworfen, vor allem was die Bedeutung folgende Textstelle angeht: "... die Passagen zur NS-Geschichte verraten eine beträchtliche Ratlosigkeit. In technischen Details ist er selten kapitelfest,...".

Also habe ich den Kritiker einfach direkt gefragt und folgende Antwort erhalten, die ich auszugsweise und unkommentiert widergebe:

"Zur Nazizeit: Stilistische Unsicherheiten sind ja oft ein Indiz für tiefergehende Probleme. Die Ratlosigkeit, von der ich schreibe, zeigt sich unter anderem in der Formulierung 'das nationalsozialistische Team'. Was meinen Sie damit - dass alle Mitglieder des Teams von 'Hitlerjunge Quex' Nazis waren? Immerhin war es ja eine 'normale' Filmproduktion, die allerdings den gewünschten Geist transportierte.
Zur Darstellung der Technik: Anlässlich eines frühen Tonfilms schreiben Sie, man habe fünf Stunden auf die Sonne warten müssen, 'weil die empfindliche Kamera ansonsten zu wenig Licht bekommen hätte'. Wenn sie (licht-) empfindlich wäre, bräuchte die Kamera - oder besser das Filmmaterial - gar nicht soviel Licht.
Ich weiß nicht mehr genau, was es war - aber irgendetwas in der Passage über die Oberbaumbrücken- Dreharbeiten stimmte auch nicht ganz.
Für eine spätere Fassung meines Textes wäre ich allerdings bereit, das "selten 'kapitelfest' in ein 'nicht immer' zu verbessern..."